Als ich noch um einiges jünger war, fuhr ich mit großer Leidenschaft Fahrrad. Egal wohin es ging: Mein Drahtesel brachte mich zum Ziel. Das ging soweit, dass mich meine Mutter schon „zwingen“ musste, endlich mit Anfang 20 den Führerschein zu machen.
Das Größte für mich war, bei schlechtem Wetter draußen zu sein. Das Gefühl „Ich gegen die Natur“ pushte mich nach vorne, so dass mir auch Regen, Schnee und Wind/Sturm nichts ausmachten. Es war für mich ein erhabenes Gefühl, draußen unter freien Himmel zu sein, während andere Zuhause in ihren gemütlichen Wohnungen saßen.
Man könnte auch sagen, dass mich das ganze Szenario glücklich gemacht hat. Melancholie: Ich mag dich!
Heutzutage fahre ich zwar nicht mehr so viel Fahrrad, wie damals. Aber nach wie vor macht es mich seltsam froh, wenn ich bei „Schietwetter“ draußen bin. Sei es, um dann Laufen zu gehen (auch gerne bei Regen und Kälte), oder um mir meine Kamera zu schnappen und die Welt zu erkunden.
Und so wundert es mich nicht, dass ich pünktlich über die Frühlings- und Sommermonate in ein Kreativloch falle, in dem häufig genug meine Fujifilm Zuhause bleibt.
Es reizt mich persönlich nicht, Hamburg bildlich festzuhalten, wenn das alle andere auch tun.
Klingt das jetzt merkwürdig?
Vielleicht ein bisschen, aber ich mag lieber das Außergewöhnlich und nicht das Gewöhnliche.
Ich mag es, wenn ich meine Komfortzone verlassen muss. Nicht, weil es andere von mir erwarten, sondern weil ich es für mich so will.
Und so kann ich es ehrlich gesagt kaum noch erwarten, wenn sich der Herbst durch Wind, Nebel, Regen und Kälte ankündigt, um dann mit meiner Kamera voller Freude unterwegs zu sein, um ungewöhnlich zu fotografieren.
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